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3. Bad Saulgauer Schwimmfest 2006

Beim 3. Schwimmfest des TSV Bad Saulgau in der Saulgauer Schwimmhalle war wieder mal eine Menge geboten. Rund ging es ab Sonntagmorgen kurz nach 8 Uhr bis abends kurz vor 18 Uhr. "Früher haben wir fünf Stunden gebraucht, um das Schwimmbad für den Wettkampf fit zu machen", erklärt Cheftrainer Tobias Frey. Klar: Werbeplakate aufhängen, Bahnen und Schwimmbad herrichten, Siegerpodest aufstellen, Kampfrichtertische, Sprecherkabine klarmachen. Dazu das Ambiente im Foyer des Schwimmbads - Bänke, Tische, Kaffeetresen und -theke - schließlich sollen Schwimmer und Besucher "nicht vom Fleisch fallen". Außerdem ist Schwimmbadluft zwar ziemlich feucht, aber für den geneigten Betrachter in Straßenkluft auch ziemlich heiß. Da böte sich mitten im Winter auch der Hawaiilook an.

Doch bei der dritten Auflage des Saulgauer Schwimmfests ist das Organisatorische eigentlich kein Problem - fast schon Routine. Man merkt es der Lockerheit aller Beteiligten an. Wie Erika Andre. Eigentlich ist sie stellvertretende Abteilungsleiterin und für die Schwimmschule "Flipper" zuständig. Beim Schwimmfest hat sie die Organisation und Verpflegung unter sich. Trotzdem ist sie noch zum Scherzen aufgelegt. Dieter Eisele sorgt im EDV-Bereich mit seiner Auswertung dafür, dass auch die richtigen zur Siegerehrung kommen. "Naja", sagt Frey, "wir haben am Donnerstag bis in die Nacht die Meldungen in den PC eingegeben." Knapp 190 Einzelrennen mit rund 900 Startern aus 14 Vereinen sind halt eine Menge Arbeit - gerade in der Vorbereitung für den ausrichtenden Verein.

Doch was für die Organisatoren gilt, gilt auch für die Sportler. Die Saulgauer bestreiten den Wettkampf quasi aus dem Stand: "Wir haben jetzt drei Wochen lang nur trainiert, schwimmen heute den ersten Wettkampf 2006 - aus dem Training heraus", sagt TSV-Trainer Holger Richter. "Wir sind im Training sehr viele Kilometer geschwommen." Kacheln zählen, wie es so schön heißt. Da fehle nun mal die Spritzigkeit. Mit den vielen Starts will er seine Schwimmer nach der Trainingsphase einer möglichst hohen Belastung aussetzen.

Diese erfahren auch die Startblocks: Fast im Minutentakt springen sechs neue Schwimmer ins Wasser, ziehen ihre Bahnen, unerbittlich verfolgt von der Stoppuhr der Trainer und Betreuer - Anschlag, raus aus dem Nass - das nächste Sextett, bitte. Das wartet schon in einer Art "Startblockschlange".

Die nächsten Ziele locken

Ganz vorne angestellt hat sich am Sonntag Fabio Leone, Jahrgang 1995. Acht Starts, acht Siege - optimale Ausbeute. Er sei sicher der herausragende TSV-Schwimmer des Tages gewesen, sagt Richter. Aber auch seine Schwester Rosana Leone überzeugte ihren Übungsleiter. Zusammen mit Josef Reuter bereitet Richter den TSV-Nachwuchs auf die nächsten Aufgaben vor. Denn der Wechsel auf die 50-Meter-Bahn steht wieder bevor. Es folgt das internationale Schwimmfest in Heidenheim für die "Kleinen" sowie die württembergischen und die süddeutschen Meisterschaften. Die "Großen" wie Isabelle Härle oder Daniel Schwarz sollen sich dabei für die deutschen Meisterschaften in Berlin qualifizieren.

Kacheln zählen statt Safari

"Acht bis zehn Einzelstarter können in diesem Jahr den Sprung nach Berlin schaffen", glaubt Chefcoach Frey. Dazu kommen die Staffeln - der TSV Bad Saulgau ist längst kein weißer Fleck mehr auf der Schwimmerlandkarte. Dafür hat vor allem Isabelle Härle gesorgt. Als nächstes stehen für die deutsche Vizemeisterin die Langstreckenmeisterschaften in Untertürkheim an.

Doch ihre Gedanken gehen schon ein Stückchen weiter. Für die 17-Jährige fällt die "Fasnet" heuer aus. Sie reist in den Winterferien nach Johannesburg, Südafrika - in ein Trainingslager mit dem württembergischen Schwimmverband. "Am 22. Februar geht der Flieger", sagt Isabelle Härle. Am Kap warten auf sie noch einmal eine Menge Kacheln, die allesamt gezählt werden wollen - und das mehrmals. Heißt: "Es werden wohl nochmals hohe Umfänge trainiert." Mit von der Partie in Südafrika ist auch DSV-Überflieger Steffen Deibler (Biberach).

Für Isabelle Härle geht es bereits in den Osterferien ins nächste Trainingslager: Ein Trip mit dem TSV ins Erzgebirge steht an. Ein Teil der Kosten wollen Tobias Frey und sein Team durch den Erlös decken, den ein Kalender mit Action-Fotografien der TSV-Schwimmer einspielt. Kreativität ist gefragt, um an "Mittel" zu kommen - in Zeiten, in denen die Sponsorensuche nicht ganz so einfach ist und das Geld nicht so locker sitzt. Schließlich wollen die TSV-Schwimmer - und speziell Isabelle Härle - in diesem Jahr bei den deutschen Meisterschaften in Berlin einen weiteren Schritt nach vorne machen - im Vergleich zu 2005.

Was das Bad Saulgauer Schwimmfest angeht, haben Tobias Frey und seine Mannschaft 2006, im Vergleich zu 2005, schon einen Satz nach vorne gemacht - auch weil die Abteilung nicht nur aus den "offiziellen" Mitgliedern, sondern auch aus vielen Eltern und anderen Menschen mit helfenden Händen besteht. "Inzwischen sind wir so schnell, dass wir in einer Stunde alles abgebaut haben - dann sind wir um sechs zu Hause - das ist auch nicht schlecht", sagt Frey und lacht.

Förderer

Schwimmabteilung TSV 1848 Bad Saulgau e.V. | info@schwimmen-badsaulgau.de