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5.INT. Stroppel-Cup 2012

Das frisch renovierte Hallenbad in Bad Saulgau hat seine Feuertaufe bestanden. Die fünfte Auflage des Stroppel-Cups, das neunte Schwimmfest in Bad Saulgau seit 2004 insgesamt, war ein voller Erfolg. 30 Prozent mehr Teilnehmer als bei der bislang zahlenmäßig größten Auflage brachten sogar die neue, vergrößerte Schwimmhalle an ihre Kapazitätsgrenze.

„Ich denke, es ist gut gelaufen“, fasste Dieter Eisele, sportlicher Leiter der Bad Saulgauer Schwimmer, gestern das Erlebte im Bad Saulgauer Hallenbad zusammen. „Doch ich denke, wir sind, was Starts und Personen betrifft, inzwischen an der Kapazitätsgrenze angelangt“, sagte Eisele weiter. „Trotz der gesteigerten Badgröße war es voll, ich denke, dass zeitweilig vierhundert bis fünfhundert Personen im Bad waren.“ Die vergangene, achte Auflage, war wegen des Badumbaus auf Dezember 2010 vorgezogen worden. „Ein eher ungünstiger Zeitpunkt, da ist der Januar viel besser.“

Auch sportlich konnten Dieter Eisele und der TSV Bad Saulgau zufrieden sein. „Im Hinblick auch auf die Deutschen Mannschaftsmeisterschaften (DMS) haben wir jetzt ein paar Alternativen an der Hand, auch weil drei Masters für uns starten werden. Daniel Eisele, Christoph Kraft und Daniel Schwarz haben gezeigt, dass sie uns mehr Alternativen eröffnen.“ Dabei soll Daniel Schwarz, im vergangenen Jahr mit Felix Kabus Weltmeister im Wildwasserschwimmen, die Rolle des Teamleaders einnehmen. „Daniel ist in den vergangenen Jahren im Becken studienbedingt ein bisschen kürzer getreten, aber jetzt ist er wieder da.“ In erster Linie diente der Stroppel-Cup dazu, zu zeigen, wer und welche Alternativen auf welchen Strecken bei den DMS infrage kommen könnten. Die DMS wird in 14 Tagen und in drei Wochen ausgeschwommen. In 14 Tagen werden die Männer in Freiburg die Vorrunde absolvieren, die Frauen müssen in Bernhausen auf den Fildern antreten. Beiden Mannschaften gibt Eisele die Chance, eine gute Rolle zu spielen. Wenn es bei den Männern gut laufe, sei durchaus der Aufstieg drin, so Eisele. Daniel Schwarz wird vor allem auch auf den Bruststrecken eine Alternative sein, in der Rückrunde – nur eine Woche später – darf der TSV dann auf den Einsatz von Daniel Unger hoffen, der über 400 und 1500 Meter Freistil starten soll.

Fabio Leone: Sieben Siege

Für die beste Leistung aus Bad Saulgauer Sicht sorgte Fabio Leone dessen 25,54 Sekunden über 50 Meter Schmetterling die beste Jugendleist- ung bedeuteten und die zweitbeste Leistung eines männlichen Teilnehmers überhaupt. „Fabio entwickelt sich immer mehr zum Delfinschwimmer, weg vom Rücken. Er ist die drittschnellste Zeit überhaupt in Deutschland in dieser Altersklasse geschwommen, das war schon ganz gut. Es fehlt aber noch ein kleiner Sprung. Dabei hat er das viele Training über Weihnachten gut verdaut, auch wenn er sagt, dass ihm der Körper ein bisschen weh tut.“ Fabio Leone war mit sieben Siegen bei sieben Starts einer der erfolgreichsten Teilnehmer des 5. Stroppel-Cups. „Gute Leistungen lieferten alle ab, aber gerade Lisa Meßmer, die in 2:07,83 Minuten einmal mehr an ihrer Bestmarke über 200 Meter Freistil schrammte“, sagte Eisele.

Die beste Meetingleistung insgesamt lieferte Rosa-Marie Benker (TSV Schmiden) über 50 Meter Rücken ab. Sie erhielt für ihre 29,50 Sekunden 825 Punkte (anhand der DMS-Punktetabelle). Und das sei noch nicht einmal das Optimum gewesen, so Eisele. „Wenn man bedenkt, dass sie nur einmal in der Woche auf einer 25-Meter-Bahn trainiert und ansonsten mit einer 16-2/3-Meterbahn klarkommen muss, ist das umso erstaunlicher“, sagt Eisele über die Nationalkaderschwimmerin. Zu einer besseren Zeit fehlte Benker noch das Startbrett am Startblock, dass der Veranstalter wegen eines technischen Problems nicht mehr anbringen konnte. „Aber“, sagt Dieter Eisele, „die Zusammenarbeit mit den Stadtwerken lief sehr gut und auch die Tatsache, dass dieses Mal die Bewirtung von der Stadt übernommen wurde, machte uns nichts aus. Das hätten wir zeitmäßig dieses Mal wahrscheinlich gar nicht gestemmt. Nächstes Mal sieht es dann wieder anders aus.“ Denn natürlich fehlen dem TSV somit auch die Einnahmen aus dem Kaffee-, Kuchen- und Essensverkauf.

Freiwillig verzichtet hat der TSV Bad Saulgau dieses Mal auf einen Teil der Startgelder der Vereine aus Mengen, Riedlingen und Weingarten. „Weil wir bei ihnen schwimmen konnten haben wir ihnen die Hälfte des Startgelds erlassen, auch um ein bisschen danke zu sagen“, sagt Eisele.

Und: Der TSV Riedlingen sammelte mit 21 Goldmedaillen sogar zwei mehr als der TSV Bad Saulgau. Wesentlich zu diesem Ergebnis bei trugen Tobias Kapp und Lisa Ruppert, die beide bei sechs Starts sechs Mal Gold holten. Insgesamt holte sich der TSV Riedlingen 46 Medaillen (21/12/13), der TV Mengen sammelte ingesamt 28-mal Edelmetall (6/12/10), davon sechs Mal Gold. Den Stroppel-Nachwuchsförderpreis holte sich die SSG Reutlingen/TÜ mit 429 Punkten vor der TG Biberach (410), dem außer Konkurrenz startenden TSV Bad Saulgau (400) und dem TSV Riedlingen (271), Siebter wurde der TV Mengen (189).

Ein kleines Kuriosum ereignete sich am Rande. Die Schwimmer des SSV Ulm trafen gerade noch rechtzeitig vor der Staffel ein, sprangen aus den Autos in die Umkleide, bevor es direkt an den Start ging. Wohl genau die richtige Vorbereitung, denn der SSV Ulm gewann die Staffel über 8-x-50-Meter-Freistil – vor beiden Bad Saulgauer Mannschaften.

(SZ Bad Saulgau: 17.01.2012)



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